#1

Küche

in Biblioteca 18.10.2016 18:44
von Bruno Santos • 77 Beiträge

So isst und trinkt man in Baçailândia




So groß und abwechslungsreich wie Baçailândia sich präsentiert, so bunt sind auch die kulinarischen Angebote des Landes. Die typische baçailândische Küche ist vor allen Dingen geschichtlich geprägt. Einwanderer von verschiedenen Kontinenten beeinflussten die Entwicklung der Speisen und Getränke.

Traditionell haben sich die ursprünglich angebauten Pflanzenarten wie Reis, schwarze Bohnen, Bacalhau (eine Fischart) oder Maniok einen festen Platz auf den Tellern des Landes gesichert.

Wer nach Baçailândia reist, kommt an dem Nationalgericht – der Feijoada – nicht vorbei. Der Eintopf wird mit Bohnen zubereitet, meist sind es schwarze Bohnen, die verwendet werden. Zur Feijoada completa werden zu den Bohnen Rind- und Schweinefleisch, Würstchen, Zunge, Schweineohren und –füße, Nelken, Lorbeer, Pfefferkörner, Knoblauch und Zwiebeln gegeben. Dazu serviert man Reis und andere typische baçailândische Beilagen, wie zum Beispiel Farofa, Couve mineira (Grünkohl) und Molho da pimenta. Letzteres ist eine pikante bis scharfe Pfeffersauce. Für Farofa wird Maniokmehl in einer Pfanne etwa 10 Minuten geröstet, danach Butter untergerührt und gebraten bis das Mehl goldgelb ist.

Ebenfalls sehr traditionell ist die Tacacá. Das ist eine Suppe aus Jambublättern und Maniok, Knoblauch, Zwiebeln sowie getrocknete Krabben und Chili. Die Besonderheit sind hierbei die Jambublätter. Jambu ist eine einjährige krautige Pflanze.

Im Feuer gegrillte Churrasco Spieße Sehr beliebt bei den Touristen ist auch der Churrasco. Der Spießbraten stammt aus dem südlichen Brasilien und erinnert optisch ein wenig an Schaschlik. Früher grillten die Gaúchos das Fleisch über dem offenen Feuer, heute kann man die Spieße mit Rind- und Schweinefleisch, Hühnchen und Würsten in den typisch baçailândischen Churrascarias genießen. Dort zahlt man meist einen Festpreis und kann sich zudem an den reichhaltigen Beilagenbüfetts bedienen.

Besonders in Bacai sind die Acarajé verbreitet. Hierfür werden gemahlene Bohnen, Krabben und verschiedene Gewürze in Öl ausgebacken. Die Teigküchlein werden aufgeschnitten und mit verschiedenen Zutaten gefüllt (z.B. schwarze Pfeffersauce, getrocknete Krabben, Salat aus Zwiebeln, Tomaten und Paprika).

Mit dem Pirarucu (Marañónfisch) möchten wir noch kurz ein Fischgericht vorstellen. Der größte Süßwasserfisch der Welt wird in Paranussmilch gekocht und mit Krabbencreme serviert. Auf jeden Fall einen Versuch wert!

Sein Dessert kann man aus verschiedenen Angeboten wählen. Eine charakteristische Speise ist Quindim. Der Kokoskuchen besteht aus Eiern, Zucker, Kokosmilch und –raspeln sowie Rosinen. Aber auch verschiedene puddingartige Süßspeisen stehen auf baçailândische Speisekarten. Doce de leite, Pudim de leite oder Bolo de aipim lauten ihre Namen. Zu Kindergeburtstagen werden üblicherweise Brigadeiros gereicht. Diese kleine baçailândische Praline wird aus Kondensmilch, Butter, Kakao und Schokoladensplittern zubereitet.





Beginnen müssen wir hier natürlich mit Kaffee. Baçailândia ist eines der größten Anbaugebiete für Kaffee. Rund 30 % des weltweiten Ertrages wird hier angepflanzt und geerntet. Somit bekommt man selbstverständlich an jeder Ecke einen kleinen Cafézinho.

Caipirinha - im Sommer nicht nur in Baçailândia ein Hochgenuss.
Als nächstes ist unbedingt der Caipirinha zu erwähnen. Der Cocktail aus dem Zuckerrohrschnaps (hierfür wird Cachaca verwendet), Limonen, zerstoßenes Eis und Zucker ist nicht nur in Baçailândia beliebt. Auch Bier spielt bei den Baçailândiern eine große Rolle. Sorten wie Antarctica oder Brahma sind gute Durstlöscher an einem geselligen Abend.

Ein Getränk mit traditionellem Ursprung ist Guaraná. Das colaähnliche Getränk belebte schon die einheimischen Ureinwohner, bevor sie sich auf den Weg zur Jagt begaben.

Bei dem Angebot von alkoholfreien Getränken spielt die reichhaltige Vielfalt der exotischen Früchte des Landes eine große Rolle. Bananen, Mangos, Ananas, Papayas und Melonen – schon beim Anblick der frisch aufgeschnittenen Früchte freut man sich auf die Fruchtsäfte (Sucos) oder die fruchtigen Milch-Shakes (Vitaminas), welche man nahezu an jeder Ecke bekommt. Unbedingt probieren muss man auch den Saft der grünen Kokosnuss (Água de Côco) oder den frisch gepressten Zuckerrohrsaft (Caldo de Cana).

Neben den üblichen Verdächtigen gehören auch diverse Weine (aus verschiedenen exotischen Früchten gewonnen) und Root Beer, das von US-Astorianischen Auswandern ins Land gebracht wurde, zu jeder guten Getränkekarte.


zuletzt bearbeitet 18.10.2016 18:47 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: James MacKenzie
Forum Statistiken
Das Forum hat 46 Themen und 117 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen